Die deutschen Sitzvolleyballer starten heute in die WM. (Foto: Conny Kurth)

04Nov2022

Sitzvolleyball: Deutsche Teams greifen bei WM an

Für die deutschen Sitzvolleyballer steht mit der Weltmeisterschaft in Sarajevo (Bosnien und Herzegowina) der Saisonhöhepunkt an. Dem Sieger winkt das erste von insgesamt acht Paralympics-Tickets für Paris 2024. Das Ziel der deutschen Teams: Sich mit guten Ergebnissen in der Weltrangliste verbessern. Von allen WM-Spielen gibt es einen Livestream auf dem YouTube-Kanal von worldparavolley.

"Wir wollen besser abschneiden als beim letzten Mal mit Platz zehn", sagt Männer-Bundestrainer Michael Merten, der hofft, unter die besten Fünf zu kommen. "Wenn sich darüber hinaus eine Chance im Medaillenkampf bietet, wollen wir bereit sein und sie nutzen." Doch die Konkurrenz ist groß – auch ohne China und Russland. Die Favoriten kommen aus dem Iran, Ägypten und dem Gastgeberland. "Es gibt bestimmt zehn Teams, die um die Medaillen mitspielen können", glaubt Merten, der seiner Mannschaft in Bestform einiges zutraut. "Es gibt zwei, drei Teams, gegen die der Ausgang völlig offen ist, auch wenn wir wirklich gut spielen. Alle anderen sollten wir bei eigener Top-Leistung bezwingen."

Die Vorbereitung lief wegen einiger Verletzter und mangelnden Trainingspartnern durchwachsen. Den letzten Feinschliff holte sich die Mannschaft in einem gemeinsamen Trainingslager mit der ukrainischen Nationalmannschaft in Leverkusen. In Sarajevo selbst folgten weitere Testspiele, bevor am heutigen Freitag um 15.30 Uhr das erste Gruppenspiel gegen Kanada ansteht. "Wir nehmen unsere Konkurrenten sehr ernst", sagt Merten. "Die Brasilianer stellen sicher das stärkste der drei Teams." Die Südamerikaner haben einen neuen Spieler in ihren Reihen, der 2,36 Meter groß ist. "Auf ihn sind wir gespannt", so der Bundestrainer.

Die deutschen Frauen treffen in ihrer Gruppe ebenfalls auf Brasilien sowie auf Italien und Finnland. Als Dritter und Vierter der Weltrangliste hat Christoph Herzog vor allem die beiden erstgenannten Gegner auf dem Zettel. "Wir wollen diese beiden starken Nationen ärgern und Finnland auf jeden Fall schlagen", sagt der langjährige Sitzvolleyball-Nationalspieler. Ziel sei ein Platz unter den besten Acht. "Wenn es am Ende Rang fünf oder sechs werden sollte, wäre ich glücklich und zufrieden", so Herzog, für den es die erste WM als Coach ist. Die Gruppenkonstellation lasse allerdings vieles zu. "Je nach Los und Platzierung kann eine günstige Konstellation entstehen, durch die wir weit kommen können. Aber genauso gut können wir auch früh rausfliegen."

Die Stammspielerinnen der Mannschaft, die Dritter der EM wurden, sind in Sarajevo alle dabei. Die personelle Situation lasse ansonsten aber wenig Spielräume für Wechsel. Der Kader ist nach Rücktritten und aufgrund von Krankheiten sowie einer studienbedingten Pause dezimiert, so dass die Breite im Team diesmal fehlt. Und trotzdem: Seine Truppe halte zusammen – und das will sie bei dieser WM einmal mehr unter Beweis stellen und das Bestmögliche abrufen.

Spielplan der deutschen Männer
Freitag, 15.30 Uhr: Deutschland vs. Kanada
Samstag, 15.45 Uhr: Deutschland vs. Brasilien
Sonntag, 11.30 Uhr: Deutschland vs. Polen

Spielplan der deutschen Frauen
Samstag, 9 Uhr: Deutschland vs. Brasilien
Samstag, 19.30 Uhr: Deutschland vs. Finnland
Sonntag, 19.45 Uhr: Deutschland vs. Italien

 

Von:  pm/leb

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